Er ist in sie verliebt und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihr einen Kuss geben zu dürfen. Sie weiß nicht so richtig, was das überhaupt bedeuten soll: verliebt zu sein – und hält insgesamt wenig vom Küssen. Außerdem findet sie, dass er leider nicht gerade aussieht wie ein Traumprinz. Da hat er eine geniale Idee und beginnt, die Geschichte von der „Schönen und dem Biest“ zu erzählen. Daraus wird ein Spiel: Vielleicht schafft er es auf diese Weise, sie zu einem Kuss zu bewegen? Und so schlüpfen die beiden in unterschiedliche Rollen aus dem berühmten Märchen, sind mal die Schöne, mal das Biest, spielen eine von den bösen Schwestern oder den traurigen Vater. Mit Lust an Improvisation und viel Fantasie springen die beiden von Figur zu Figur – sind frech, romantisch, kratzbürstig, wild, schüchtern, neidisch, verwegen, verträumt, spröde, wütend – und verliebt! Auf turbulente Weise erkunden sie so den Begriff Liebe und erproben, welche Kraft darin steckt, Geschichten zu erzählen. Indem beide unterschiedliche Rollen einnehmen, verändert sich ihr Blick auf die Welt. Sie beginnen zu verstehen, was es bedeuten könnte, jemanden lieb zu haben. Überraschend und witzig zeigt das preisgekrönte Stück, dass Begriffe wie schön und hässlich, groß und klein, gut und böse eine Frage der Sichtweise sind. Und dass Spielen dabei helfen kann, sich in die Position der anderen hineinzuversetzen.